Der Beginn einer Freundschaft?
Zwei Heusweiler Vereine wollen kooperieren
Zwei Vereine aus der Gemeinde Heusweiler arbeiten mit ähnlicher Zielsetzung: die Lebensbedingungen der Menschen in den Entwicklungshilfeländern zu verbessern und damit Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Und da liegt es nahe, sich gegenseitig zu unterstützen und die bereits vorhandenen Stärken zu stärken. Der Missionsförderverein St. Jakobus Kutzhof e.V. sowie der Osteomyelitishilfe e.V. aus Heusweiler gleichen sich in Struktur und Aufgabengebiet.
Der Gedanke an eine Zusammenarbeit auf dem Sektor der Entwicklungshilfe wurde erstmals vor wenigen Monaten in einem Gespräch zwischen den beiden Vereinsvorsitzenden gefasst. Damals hatten sich beide nach der Mitgliederversammlung in Heusweiler im Beisein des Arztes und Osteomyelitisexperten Dr. Michael Weber ausgetauscht und den Gedanken an eine Kooperation ins Gespräch gebracht, die nach Ansicht von Willi Groß Erleichterungen bei der Durchführung von größeren Veranstaltungen und Konzerten bringt. „Außerdem ist es wichtig, dass wir mit einem stärkeren Mitgliederpotenzial das Augenmerk der Bevölkerung auf die gerade in der heutigen Zeit so wichtigen Entwicklungshilfemaßnahmen lenken“, sagt Martin Zewe.
Der vor erst zwei Jahren gegründete Verein Osteomyelitishilfe zeichnet sich durch ein starkes Mitgliederwachstum sowie eine rege Öffentlichkeitsarbeit aus. Dr. Weber behandelte in mehreren Einsätzen in Ruanda die sehr gefährliche Kinderkrankheit, leitete aber auch Ärzte vor Ort zur Selbsthilfe an. Dabei wurden auch die mit Spendengeldern zusammengestellten Gegenstände und Hilfsmittel wie auch ein OP-Tisch angeschafft und in das Entwicklungsland im Herzen Afrikas geliefert. „Mit Hilfe unserer Spender haben wir in kürzester Zeit Erstaunliches geleistet“, weiß Dr. Weber zu berichten. Er schließt die Erweiterung des Wirkungskreises nicht aus und denkt auch über ein Engagement in einem der ärmsten Länder Afrikas, Malawi, nach.
Der kurz vor der Jahrtausendwende gegründete Missionsförderverein hatte sich ursprünglich schwerpunktmäßig in Mauretanien engagiert, bevor er insgesamt sechs Surgical Missions mit einem saar-ländischen Ärzteteam auf den Philippinen realisierte. „Zuletzt haben wir eine Kinderstation in einem malawischen Krankenhaus sowie Nahrungsmittelhilfen für unterernährte Kinder mitfinanziert“, sagt Zewe, der weitere Hilfen für das südostafrikanische Land nicht ausschließen wollte.
Für die gemeinsame Wegstrecke haben sich die beiden Vereine viel vorgenommen. Beide Vorstände berieten kürzlich über die Möglichkeiten und Chancen der angedachten Kooperation. Willi Groß ist zuversichtlich, von seinem Verein das Placet für ein Zusammengehen zu erhalten. „Beide Vereine werden jedoch ihre rechtliche Selbstständigkeit nicht aufgeben und sich weiterhin auf ihre satzungsgemäßen Kernufgaben konzentrieren“.
Die beiden Vereinsvorstände haben vereinbart, in absehbarer Zeit erneut zusammenzukommen, um über die weiteren Schritte hin zu einem Vereinsverbund nachzudenken.
Gez. Martin Zewe